Donnerstag, 4. Oktober 2012

Ankündigung: Arduino Due

Lange Zeit war es ruhig, nun ist es offiziell: Auf der World Maker Faire 2012 wurde der neue Arduino Due vorgestellt. Er ist ab dem 22. Oktober zu haben, steht schon ganz oben auf meiner Wunschliste.
Aber was kann er nun, der neue? Anders als die bisherigen Arduini (tja, ist eben italienisch) handelt es sich hier nicht mehr um einen 8-Bit-Mikrocontroller. Der Due basiert auf einem ARM Cortex-M3, hat also 32 Bit. Hinzu kommt der stark erhöhte Systemtakt, was dem Ganzen einen erheblichen Geschwindigkeitsschub verpasst.

Fassen wir mal zusammen, was da auf uns zukommt (Quelle: http://www.hackadaycom.com):
  • Microcontroller: AT91SAM3X8E
  • Operating Voltage: 3,3V
  • Digital I/O Pins: 54, 16 with PWM
  • Analog Input Pins: 12
  • Analog Output Pins: 2 (DAC)
  • Flash Memory: 512 KB
  • SRAM: 96 KB
  • Data Flash: 250 KB
  • Clock Speed: 84 MHz
Das sieht doch auf den ersten Blick ganz hervorragend aus, bei aller Euphorie sollte man aber auch beachten, dass die I/Os um einiges empfindlicher sind, als man es von den Kollegen Atmega328 und Atmega32u4 kennt. Während diese mit max. 20mA für jeden Ausgang spezifiziert sind, sagt das Datenblatt des verwendeten Mikrocontrollers des neen Due 6 bzw. 9 mA, abhängig vom jeweiligen Pin. Vorbei sind die Zeiten, eine LED mit passendem Vorwiderstand direkt an einen Ausgang zu legen.

Der Formfaktor des Boardes entspricht dem des Arduino Mega, was eine Pinkompatibilität zu gängigen Shields bringen dürfte - sofern sie denn mit auch 3,3V funktionieren. Das gilt natürlich generell für angeschlossene Hardware, alles muss auf diese Spannung ausgelegt sein, wenn man sich (auch nicht so kompliziertes) Level-Shifting ersparen möchte.

Aber kommen wir zurück zu den Vorzügen: Die gelisteten 12 analogen Eingänge kommen mit ganzen 12 bit daher, was wesentlich genauer ist als die 10 bit der bisherigen Modelle, und das sollte sogar noch um den Faktor 12 schneller gehen, wenn man die Datenblätter der Mikrocontroller vergleicht.
Weiter geht es mit den 16 PWM-Ausgängen, die nun auch mit wählbarer Auflösung daherkommen. Wie das funktionieren wird, wird die neue IDE-Version zeigen, man darf gespannt bleiben.
Erwähnenswert sind zwei DAC, nun ist es möglich, direkt analoge Signale auszugeben. Massimo Banzi gab in seinem Vortrag auf der Maker Faire ein paar kleine Hinweise darauf: Der Controller wird in der Lage sein, Audio wiederzugeben, eine entsprechende Implementation, z.B. für ogg-Dateien kommt dann mit der nächsten IDE.

Noch ein kleines Wort zur Hardware: Programmiert wird nach wie vor über eine USB-Buchse, jedoch hat der Due davon zwei, der andere dient als USB-Host, hier wird man Tastaturen, Speichersticks, Kameras etc. anschließen können.

Mein persönliches Fazit: Das Board macht vieles anders und erweitert das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten enorm. Es wird die 8-Bit-Boards jedoch nicht ersetzen wollen, sondern einen zweiten Zweig eröffnen, um auch anspruchsvollere Aufgaben zu meistern. Warten wir es mal ab, wie die stark wachsende Community den Neuling aufnimmt. Ich freue mich schon, den Due in den Händen halten zu können.

Wer sich das Video zum Vortrag ansehen möchte:




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